Traditionelle Hochzeitsbräuche...
Ihnen begegnet man auf jeder Hochzeit so sicher wie das Amen in
der Kirche. Traditionelle Bräuche gehören zu den schönsten
Dingen bei jeder Hochzeit.
Hochzeitsbräuche hatten in früheren Zeiten den Sinn, Unglück und böse
Geister fernzuhalten. Heutzutage sind sie einfach eine nette Tradition,
ohne die eine Hochzeit nur halb so schön ist.
Wegsperren
Beim "Sperrbrauch" müssen Hindernisse vom Brautpaar
aus dem Weg geräumt werden.
Dies kann symbolisch geschehen, z.B. durch Zersägen eines Baumstamms,
oder direkt, indem Braut und Bräutigam mit Seilen oder Bändern der
Weg versperrt wird und sie diese mit einer stumpfen Schere durchschneiden
müssen. Dieser Brauch gilt als Symbol für das gemeinsame Bewältigen
von Problemen. Was soll dann auch noch schief gehen?
Reis werfen
Beim Verlassen des Standesamtes oder der Kirche werfen die Gäste Reiskörner
über das Brautpaar. Der Reis gilt dabei als Zeichen der Fruchtbarkeit
.
Dieser Brauch sollte jedoch vorher mit dem Standesbeamten oder Pfarrer
abgesprochen werden. Viele Gemeinden erlauben das Reis werfen nicht
(mehr) wegen der Verunreinigung und Verletzungsgefahr (dabei wird
der Reis doch eigentlich zuvor aus der Verpackung genommen ;-).
Als Alternative sind Konfetti oder Blütenblätter manchmal
eine Lösung. Aber auch hier keinen Alleingang wagen und sich vorher
die Genehmigung vom Pfarrer oder dem Standesbeamten einholen.
Brautstrauss werfen
Nach der Trauung wirft die Braut den Brautstrauss in die Menge der
versammelten Gäste. Wer ihn fängt, so die Bedeutung, würde als
nächstes heiraten. Früher durften daher nur Jungfrauen den Strauss
fangen. Inzwischen hat sich aber durchgesetzt, dass sich alle Unverheirateten
danach strecken.
Hochzeitsauto
Aus Kinofilmen gut bekannt. Die obligatorischen leeren Dosen findet
man heute eher selten am Heck des Hochzeitsautos befestigt. Heutzutage
wird dieser Brauch (durch Lärm auf das Brautpaar aufmerksam machen)
eher durch ein Hupkonzert des Autokonvois übernommen. An diesem beteiligen
sich auch fremde (unbeteiligte) Autofahrer gerne...
Kinder wünschen
Welches Paar will keine Kinder!? Natürlich gehören deshalb Kinderwünsche
zu jeder Hochzeit. Nach der Trauung wird das Brautpaar direkt vor
dem Standesamt von einer mit Babysachen behängten Wäscheleine empfangen.
Aufgabe ist es, die Sachen abzunehmen und in einen bereitstehenden
Wäschekorb zu legen.
Eine weitere nette Idee ist, einen Kinderwagen auf das Dach des Brautpaares
zu hieven und auf dem Schornstein zu befestigen.
Brautentführung
Die traditionelle Variante - Gute Freunde des Paares entführen die
Braut in einem Augenblick, an dem der Bräutigam unaufmerksam ist und
ziehen mit ihr von einem Lokal zum nächsten.
Der zurückgelassene Bräutigam soll danach die Braut suchen und in
den Gaststätten die Zeche bezahlen. Die Entführung endet, wenn
der Bräutigam die Gruppe eingeholt hat. Aber Achtung! Die Entführer
müssen (ausser der Braut) auch unbedingt den Brautstrauss mitnehmen.
Ansonsten ist der Brautraub umsonst gewesen und die Brauträuber
müssen die ganze Zeche Ihrer Tour selber zahlen...
Tanz unterm Schleier
Bei der Hochzeitsfeier beginnt das Brautpaar, unter dem Brautschleier
zu tanzen (Schleiertanz). Der Schleier wird von den Trauzeugen gehalten.
Nun hat jeder Gast (gegen einen kleinen Obolus) die Gelegenheit, ebenfalls
mit der Braut zu tanzen. Einer nach dem anderen löst den augenblicklichen
Tanzpartner ab.
Brautschleier
Befindet sich das Brautpaar um Mitternacht immer noch auf der Feier,
ist der Brautschleier für die unverheirateten Gäste zum Zerreissen
freigegeben. In der Regel gilt dabei, je grösser der erhaschte Fetzen,
desto bessere Chancen, selber bald unter die Haube zu kommen.
Bitte beachten!
Die folgenden Hochzeitsbräuche und Streiche sind sehr liebenswerte
und althergebrachte Traditionen. Dennoch sind Sie nicht unbedingt
bei jeder Hochzeit passend. Vor allem sollte sich jeder Hochzeitsgast
im Klaren sein, wann "Schluss mit lustig" ist. Gerade in der
ausgelassenen Stimmung einer Hochzeitsfeier können manche Hochzeitsbräuche
sehr störend für das Fest sein. |
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